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Pille danach

Folgende Notfallpillen sind verfügbar:


Die „Pille danach “ist eine Notfalllösung für Missgeschicke bei der Verhütung. Ob die Pille vergessen wurde, das Kondom geplatzt ist oder die Empfängnisverhütung im Eifer des Gefechts ganz außer Acht gelassen wurde – mit der rechtzeitig eingenommenen „Pille danach“ lässt sich eine ungewollte Schwangerschaft meist noch verhindern.

Die Wirkungsweise der „Pille danach“

Eine Schwangerschaft kann nur während der fruchtbaren Tage einer Frau eintreten. Da das Zeitfenster dafür relativ kurz ist, können männliche Samenzellen im Körper der Frau drei bis fünf Tage überleben, um dort den Eisprung abzuwarten und die Eizelle auf ihrem Weg in die Gebärmutter zu befruchten. Genau an dieser Stelle, im Eileiter, wirkt die „Pille danach“. Sie verhindert zum einen, dass Spermien und Eizelle zusammentreffen, und zum anderen das Einnisten der Eizelle im Uterus.

Es gibt zwei verschiedene „Pille danach“-Präparate, die unterschiedliche Wirkstoffe beinhalten: Levonorgestrel oder Ulipristalacetat. Wie das synthetische Gestagen Levonorgestrel genau wirkt, ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass dieses Hormon den Eisprung und somit die Befruchtung hemmt. Eventuell verhindert es auch, dass sich eine bereits befruchtete Eizelle einnistet. Ulipristalacetat ist hingegen ein synthetischer Progesteron-Rezeptor-Modulator, der im weiblichen Körper die Andockstellen für das Sexualhormon Progesteron besetzt. Da dieses sich nicht mehr binden kann, entfaltet es seine Wirkung nicht. Der Eisprung findet nur verzögert statt oder wird komplett gehemmt. Auch die Gebärmutterschleimhaut wird beeinflusst.

Die „Pille danach“ ist somit nicht als Abtreibungspille anzusehen, weil einem Schwangerschaftsabbruch immer die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter vorausgeht. Dies passiert üblicherweise etwa eine Woche nach der Befruchtung. Hat sich die Eizelle bereits eingenistet, hilft die „Pille danach“ nicht mehr.

Wie sicher wirkt die „Pille danach“?

Ihre Wirkung entfaltet die „Pille danach“ am besten, wenn sie zwischen zwölf und 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Wird das Präparat mit dem Wirkstoff Levonorgestrel spätesten 72 Stunden nach der Verhütungspanne geschluckt, lassen sich auf diese Weise etwa 84 Prozent der Schwangerschaften noch verhindern. Zu dem neueren Medikament mit dem Inhaltsstoff Ulipristalacetat gibt es bisher kaum Studien. Es soll laut Herstellerangaben jedoch nicht schlechter wirken als die andere Variante.

Wo ist die „Pille danach“ erhältlich?

Das Präparat muss ärztlich verschrieben werden. Nachts, an den Wochenenden oder an Feiertagen übernehmen dies der medizinische Notdienst oder die ärztliche bzw. frauenärztliche Ambulanz im nächsten Krankenhaus. Einige Arztpraxen und Apotheken weigern sich aus ethischen Gründen, die „Pille danach“ zu verschreiben bzw. auszugeben. In diesem Fall ist es ratsam, sich nach einer anderen Bezugsquelle umzusehen. Auch vom hektischen Krankenhausbetrieb in der Nacht oder an den Wochenenden sollte sich niemand abschrecken lassen. Keiner Frau darf die möglichst frühe Einnahme der „Pille danach“ verwehrt werden. Darüber hinaus kann man die Pille danach auch per Ferndiagnose online anfordern.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Bei beiden Wirkstoffen treten etwa gleich häufig Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Spannungen in der Brust, Bauchschmerzen und Menstruationsstörungen in Form von Schmier- oder Zwischenblutungen auf. Erbricht die Frau innerhalb der ersten drei Stunden nach dem Einnehmen des Medikaments, wirkt dieses unter Umständen nicht. In diesem Fall ist es erforderlich, sich eine weitere Packung verschreiben zu lassen und die Einnahme zu wiederholen.

Was ist außerdem zu beachten?

Die „Pille danach“ ist ein reines Notfallmittel. Sie darf maximal einmal während desselben Monatszyklus angewendet werden, da für den Körper sonst die Hormonbelastung zu groß wäre. Zudem kann die „Pille danach“ die Wirksamkeit regelmäßig eingenommener hormoneller Verhütungsmittel beeinträchtigen. Daher empfiehlt es sich, bis zur nächsten Regelblutung eine zusätzliche Barrieremethode zur Empfängnisverhütung zu verwenden.